Seit dem 3. Februar sind wir hier in Äthiopien. Mal wieder passiert so viel, dass wir nicht wissen, wo wir anfangen sollen Euch zu berichten. Der Flug war diesmal wunderbar, denn 7h lassen sich prima mit einem Nickerchen überbrücken. Ein wenig zerknautscht und blass sind wir morgens in Addis angekommen.
Vom Kollegen abgeholt sind wir direkt zum Guesthouse und danach den ersten Buna (Kaffee) trinken und Pizza essen gegangen. Apropos Essen, wer hat gesagt, dass es hier nur Injera gibt? Das Essen, egal ob im Restaurant oder an einer Straßenbude, ist großartig. Also schon der erste Punkt, an dem es gar nichts zu meckern gibt.
Die ersten Tage und Wochen kann man kurz zusammenfassen: Warten. Bevor es losgehen kann, braucht man eine äthiopische ID, einen äthiopischen Führerschein, und, und, und. Also war relativ viel Zeit um die Hauptstadt Addis Abeba zu erkunden. Im Vergleich zu den Philippinen gibt es hier viel zu sehen.
Innerhalb von Addis bewegt man sich bequem und einigermaßen billig mit Taxis und kommt immer ein wenig ins Gespräch mit den Fahrern. Mitunter schon lustige Fahrten, wenn die Lenkung nur noch rechts herum funktioniert und das Taxi sich in rechtsdrehenden Kreisen dem Ziel nähert. Auch Türen und Fenster muss man schon mal festhalten, damit sie nicht während der Fahrt verloren gehen.
Addis ist wirklich sehr entspannt zu genießen, denn es gibt tausende von kleinen und großen Cafes ( und der Kaffee, also der Kaffe, kommt vorbei und schwärmt mit uns) und Kneipen durch die man tagelang bummeln kann. Außerdem Dutzende von Museen. Unter anderem das Nationalmuseum, in dem Lucy es sich gemütlich gemacht hat. (siehe Wikipedia, Lucy).
Zu erwähnen ist da noch das äthiopische Konzept der Gewichtskontrolle. Bei den vielen Kneipen und Restaurants hat man zwischen ihnen an der Straße immer die Möglichkeit sein Gewicht zu überprüfen und sich auf eine der Dutzenden Waagen zu stellen für ein paar Cent ??????
Wenn man Lust auf deutsche Zeitungen hat gibt es das Goethe-Institut, in dem die aktuelle Presse zu lesen ist, kombiniert natürlich mit einem Kaffee 😉 Auch irgendwo kopierte Illustrierte kann man an der Straße kaufen (Stern, Spiegel etc.), wo auch immer die herkommen.
Abends hat man die Möglichkeit, Injera, Italienisch, indisch, deutsch, thailändisch oder chinesisch oder oder oder essen zu gehen, das alles zu günstigen Preisen und vorzüglich.
Danach kann man noch Dutzende von Bars, Jazzkneipen etc. mit live Musik besuchen. Geboten wird alles von 70er Musik, Jazz, Reggae, äthiopische Musik… (sehr gewöhnungsbedürftig).
Nach 2 Wochen Groberkundung, inklusive Biersorten, Zigarettenmarken usw. konnten wir unseren ersten Ausflug ins Land machen und endlich unsere zukünftige Heimat und Arbeitsstätte Durame besuchen. Nach etwa 5 Stunden eindrucksvoller Fahrt konnten wir es nun wirklich nicht mehr erwarten dort anzukommen. Als erstes besuchten wir unser neues Haus mit dem kleinen Garten.
Na ja, klein ist zu viel gesagt. Irgendwo zwischen 2000 und 3000 qm eingerahmt von einer Hecke müssen ab jetzt irgendwie gepflegt werden. Einen Gärtner werden wir also auf jeden Fall einstellen. Auch Hängematten sind hier kein Problem.
Das Haupthaus ist schnuckelige 80 qm groß und das Wichtigste: Das Telefon funktioniert; also gibts auch Internet. Ein bisschen muss noch dran gemacht werden (Küche bauen, anstreichen, Wasserpumpe, Generator…), aber wir haben ja Zeit. Dazu gibts das blaue Haus, ein Nebengebäude mit 2 Zimmern und noch eine Lehmhütte als Lagerraum.
Das College ist neu und macht einem sehr guten Eindruck (erst mal). Auch die ersten Gespräche mit dem Dean lassen auf eine gute Zusammenarbeit hoffen. Er hat uns auch das Haus besorgt. Es ist nämlich das einzige mit Toilette im Haus.
Soweit erst mal die ersten Eindrücke. Fortsetzung folgt!