Gelbfieberimpfung

Gelbfieberimpfung

Der Oktober und November war geprägt von ……………………….Alltag. Viel Neues ist nicht passiert. Aber eine Geschichte muss ich doch erzählen. Für unseren Urlaub in Tansania brauchen wir eine Gelbfieberimpfung. Nicht für Tansania aber um wieder in die Philippinen einreisen zu dürfen. Tja da hab ich mir gedacht, da fährste mal eben schnell in die Stadt und fragst nach, wo das geht.

 

 

Angefangen hab ich morgens um 9 Uhr beim Cebu Doctor’s Hospital, das beste Krankenhaus der Stadt. Dort bekam ich die Information „das macht doch jeder Internist“. Also Treppe hoch und rein in die Praxis von Dr. Jones
Das Mädel in der Anmeldung schaute mich mit ziemlich großen Augen an, als ich sagte, dass ich eine Gelbfieberimpfung bräuchte. „Ahhh, sir, you have fever?“ war ihre einzige Antwort. Nach einer fünfminütigen Erklärung meinerseits griff sie dann zum Telefonhörer und fragte jemanden, der sich richtig gut auskennt (hat sie mir zumindest gesagt). 15 Minuten und 3 Telefonate später wusste sie dann genau, wo ich hin muss. „Please go to DOH“ war ihre Antwort. Mein Gesichtsausdruck kann sich wohl jeder vorstellen. Und wenn nicht, hier isser: „???????????“

Nach weiteren 10 Minuten war ich aufgeklärt, dass das DOH Department of Health, also Gesundheitsamt, heisst. 1 Stunde später wusste ich dann, dass die Wegbeschreibung, die sie mir gegeben hatte, nicht stimmte. Noch ne Stunde später wusste ich, dass das DOH etwa 200 m Luftlinie vom Krankenhaus lag. Ich hätte mal wieder jemanden würgen können.

 

 

Im Department of Health war man dann sehr nett zu mir. Helfen konnte man mir da zwar auch nicht, obwohl ich durch alle Abteilungen geschickt wurde. „Oh sir, not here, but try in the department of…“ war die immer gleiche Antwort. Und es gab viele Abteilungen. Zum Schluss landete ich im Technical Department (ich glaub sowas wie Hausmeisterei). Hier war ich zwar auch nicht richtig, aber die Dame wusste, dass im Bureau of Quarantine Impfungen durchgeführt werden. Leider lag dieses Büro am anderen Ende der Stadt. Aber man nimmt ja jede Hürde in Kauf und so fuhr ich mal eben 45 Minuten, ein großer Spaß in der rush-hour.

 

 

Dort angekommen, rechnete ich nicht damit, dass hier eine Impfung durchgeführt werden konnte. Aber weit gefehlt: „Yes sir, we make yellow fever vaccination, that’s right“. Das war genau das, was ich seit 5 Stunden hören wollte. In Gedanken rollte ich schon mein T-Shirt hoch, um meine Spritze abzuholen. Aber weit gefehlt. „We do this wednesday and thursday“. Aber heute ist doch Donnerstag, dachte ich und rollte ein 2. Mal mein Shirt hoch. Dann kam das große „aaaaaber“. „Bitte kommen Sie mittwochs oder donnerstags morgens um 5 Uhr. Da liegt beim Guard eine Liste, in die man sich eintragen muss. Dann können Sie wieder nach Hause gehen und kommen um 8 Uhr wieder. Dann fangen wir mit dem Impfen an, aber nur, wenn mindestens 10 Leute da sind. Eine Ampulle reicht nämlich immer für 10 Leute. Und wenn die nicht da sind, brechen wir die Ampulle nicht an“. Die Antwort darauf hab ich mir verkniffen und bin, nachdem ich mich nett bedankt habe, wieder raus gegangen und war um halb fünf (wild fluchend) wieder daheim.

Selbstverständlich sind wir am Donnerstag nicht um 4 Uhr aufgestanden sondern haben einen von Gaby’s Schülern ein wenig Geld verdienen lassen, damit er uns in die Liste einträgt. Und selbstverständlich sind die Impfungen nicht pünktlich um 8 Uhr angefangen sondern erst so gegen halb 10.

 

 

Um 9 Uhr erstmal Zettel mit Namen, Adresse und bekannten Allergien ausfüllen, was bei den mit uns wartenden Philippinos schon sehr großes Kopfzerbrechen ausgelöst hat. „Was sind den Allergien?“ Also haben sie abgeguckt und dass eingetragen, was auch schon beim Nebenmann steht. Viertel nach 9 kam jemand aus dem Büro und stellte noch mal die gleichen Fragen. Halb 10 musste man zum Chef, der auch noch mal dasselbe fragte. Dann endlich die Impfung. Impfung heisst: In einer Reihe aufstellen, den linken Ärmel hochkrempeln und die Spritze erwarten (es war wirklich eine ziemlich kleine Spritze). Der philippinischer Macho-Mann jammert natürlich fürchterlich, als ob man gerade eine Operation ohne Narkose hinter sich bringt und krempelt das T-Shirt erst nach einer weiteren halben Stunde runter, damit auch jeder sehen kann, welche Qualen er gerade erleiden musste.  Da fällt einem wirklich nix mehr dazu ein als nur noch mit dem Kopf zu schütteln.