Die letzten 2 Monate haben wir vor allem Bau- und Reparaturmaßnahmen am Haus durchgeführt oder besser gesagt, durchführen lassen, denn man lässt ja hier machen, behauptet aber man hätte gemacht. Der Rasen ist fertig und unser frisch gesätes Basilikum wächst und gedeiht. Was ist in den 2 Monaten passiert? Wir haben unseren ersten Ausflug gemacht, der erste Besuch war da, wir sind jetzt im Club und kommen gerade zurück aus einer anderen Welt.
Aber der Reihe nach:
Bira
Mitte Februar haben wir endlich Zeit gefunden die Insel ein wenig zu erkunden. Wir waren in Bira, was etwa 180 km östlich von Makassar liegt, auf der anderen Seite der Insel.
Endlich Baden und Schnorcheln nach einer kurzen Fahrt. 180 km hören sich wenig an, man braucht aber etwa 4,5 Stunden, da der Verkehr außerhalb von Makassar nicht so abnimmt, wie wir uns das gedacht haben. Minibusse und Mofas machen die Fahrt zu einem doch etwas längerem Erlebnis. Auch liegen viele Dörfer und kleine Städte an der Hauptstraße, so dass man zwar viel zu sehen bekommt, aber auch einiges an Geduld mitbringen sollten.
Sehenswert auf dem Weg waren auf jeden Fall die traditionellen Bootsbauer, die noch heute nur nach Überlieferungen und mit Holznägeln große Schiffe bauen.
In Bira haben wir bei Elvis übernachtet, ein Deutscher, der schon vor 20 Jahren hier angekommen ist. Auf den Verkehr angesprochen sagte er, noch vor einigen Jahren wäre auf der Strecke von Makassar quasi nichts los gewesen, aber nun habe jeder ein Auto oder Moped.
Das Wochenende war nett, Schnorcheln direkt am Strand aber nix besonderes. Da haben wir schon bessere Ecken gesehen, aber wir jammern auf hohem Niveau.
Besuch
Nun waren sie endlich da, Frank uns Seema aus Moshi (Tansania). Wie die beiden so sind, haben sie keine Mühen ausgelassen um hierher zu kommen. Von Tansania nach Dohar, dann nach Kuala Lumpur. Von Kuala Lumpur kann man theoretisch direkt nach Makassar fliegen, aber nicht die beiden. Sie haben lieber noch einen Umweg über Jakarta gemacht und dann nach Makassar. Manche tun halt alles, um Meilen zu sammeln 😉
Und wie war’s? Tja, das sollte Frank lieber selber schreiben. Nach 3 Tagen Makassar sind die beiden per Bus nach Rantepao gefahren (10 Stunden) um die Torajaregion zu besuchen. Geplant waren 4 Tage. Rantepao und Toraja waren so toll (O-Ton Frank), dass sie einen Tag eher zurückgekommen sind. Rantepao ist anscheinend vergleichbar mit Eisenhüttenstadt im November ;-). So konnten sie ein wenig länger Makassar und unseren Garten genießen. Ein paar Fotos haben sie dennoch gemacht-
Leider waren die Tage viel zu schnell vorbei und die beiden sind weitergeflogen nach Bali. Auch hier verkneife ich mir jeden Kommentar. Frank sagte am Telefon nur was von „Ballermann“ und „alle bekloppt“.
Im Club
Da die Bademöglichkeiten um Makassar sehr begrenzt sind (es sei denn, man möchte im Hafen-becken oder in einer Shrimpsfarm schwimmen) haben wir uns ein wenig nach Möglichkeiten zum Schwimmen in Hotelpools umgesehen. Viele Hotels bieten an, den Pool gegen eine kleine Gebühr zu benutzen, aber das bedeutet auch, je geringer der Eintritt, desto voller der Pool.
Das teuerste Hotel in Makassar war uns also gerade gut genug (man gönnt sich ja sonst nix). Ein großer Pool mit genügend Platz zum Schwimmen. Außerdem nur 15 Minuten vom Haus entfernt. Die Jahreskarte ist auch noch bezahlbar und so sind wir jetzt „im Club“ und gehen mehrmals die Woche schwimmen.
Eine andere Welt
Und gerade vor ein paar Tagen war da noch unser Ausflug nach Singapur. In kurzen Worten kann man dazu sagen: Total abgefahren, das ist eine völlig andere Welt, so was hatten wir bislang noch nicht gesehen.
Die Geschichte geht so: Wir mussten (für die Arbeitserlaubnis und das Langzeitvisum) das Land verlassen und die Abwicklung über die indonesische Botschaft in Singapur machen. Also montags morgens rein in den Flieger nach Singapur, dort direkt zur Botschaft (Unterlagen abgeben) und am nächsten Tag wieder abholen. Soweit das Normale. Unter Singapur hatten wir uns nichts weiter vorgestellt, ein Stadtstaat in Asien halt. Was wir aber gesehen haben, kannten wir von keiner anderen Stadt. Wären wir Architekten, würden wir hier arbeiten. Ich sag nur je gigantischer und ausgefallener desto besser. Wie vom anderen Stern halt.
Und wer gedacht hat in deutschen Großstädten kann man alles kaufen, der soll mal nach Singapur fahren. Die Haupteinkaufsstraße (ein Boulevard mit riesigen alten Bäumen und vielen Kneipen, Restaurants und Cafés) bietet alles, was das Herz begehrt. Wir meinen wirklich alles, ohne Ausnahme. Man kommt aus der einen Mall (über 10 Etagen mit ca. 200 Geschäften) raus und kann direkt daneben in die nächste Mal (auch über 10 Etagen und über 200 Geschäften) wieder rein. Und das über eine geschätzte Straßenlänge von einigen Kilometern. Wahnsinn, wer Einkaufsbummel mag, sollte hierhin fahren. Man kann eine Woche einkaufen gehen, ohne ein Geschäft zwei Mal betreten zu müssen.
Und so eine saubere Stadt haben wir auch noch nicht gesehen, auch nicht in Deutschland. Kann damit zusammenhängen, dass das Ausspucken eines Kaugummis oder das Wegwerfen einer Zigarettenkippe drastische Geldstrafen oder auch Stockschläge nach sich zieht.
Unser Haus
Das Haus ist soweit fertig. Wie schon oben erwähnt wachsen die Bäume, der Rasen und das Basilikum und auch die Inneneinrichtung ist soweit fertig. Na ja, fast fertig müsste man sagen, denn vor einigen Tagen saß ich nichts ahnend im Wohnzimmer und hörte plötzlich so ein Knacken. Zunächst hab ich mir nichts dabei gedacht, bis das Knacken mehr und lauter wurde. Komisch, dachte ich, was kann das sein. Plötzlich wurde aus dem Knacken ein explosionsartiger Knall und noch einer und noch einer. Panisch stand ich auf und dachte nur: Erdbeben? Bricht das Haus zusammen? Nun muss man wissen, dass im ganzen Haus Fliesen verlegt wurden und zwar mit kleinen (oder besser gesagt sehr kleinen) Fugen. Wie ich da so vor mich hin erschrecke. stolpere ich fast über eine Reihe Fliesen, die im 45 Grad Winkel im Wohnzimmer stehen. Durch die Hitze (Stichwort Ausdehnung) hat es die Fliesen hoch gedrückt und nächste Woche kommt unser Fliesenleger und wird 2 Reihen Fliesen neu machen dürfen. Man hat ja sonst nix zu tun.