Motorräder 2. Teil

Motorräder 2. Teil

Juni 2013

Anfangen muss ich dieses Mal mit einem Nachtrag zur Schulausstellung bzw. dem Malwettbewerb der Schulmauer vom letzten Monat. Wie schon erwähnt waren die Schulleiterin, Gaby und ich die Jury und sollten den 1. bis 3. Preis ermitteln. Gaby und ich haben uns dann auch als erstes die Bilder an der Mauer (9 Stück an der Zahl) angeschaut und die Geschichten dahinter erzählen lassen. Dann haben wir uns im Büro der Schulleiterin getroffen um erst mal die Kriterien, nach welchen gewertet werden soll, festgelegt. Man sagte uns, es gäbe 3 Kriterien (1. so was wie künstlerischer Ausdruck, 2. die Geschichte dahinter und 3. Gesamteindruck).  Wir sollten dann Punkte vergeben in jeder einzelnen Kategorie, und zwar mindestens 75 und maximal 90 Punkte (mir lag da gerade die Frage nach dem Sinn gerade dieser Punkte auf der Zunge, ich konnte mich aber noch zurückhalten). Also haben wir fleissig vor uns hin gewertet, die Schulleiterin sogar, ohne die Bilder jemals gesehen zu haben ;-).

Als  es zur Siegerehrung kam (nachmittags um 5 Uhr) waren selbstverständlich kaum noch Schüler da, so dass erst mal ne halbe Stunde zwischen den Lehrern diskutiert wurde, ob es nicht besser wäre, das Ganze am Montag vor versammelter Mannschaft zu machen, aber letztendlich wollten die wenigen Schüler jetzt auch wissen, wer die Preise gewonnen hatte.

Motorradkauf Teil 2

Nun sind sie endlich da, die neuen Motorräder. Wohl nach dem Spruch „was lange währt, wird endlich gut“.

Nach einigen Wochen Überlegungen, Vergleichen und wieder Überlegen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass der Neukauf von 2 Motorrädern wohl die beste Alternative ist. Also sind wir letzte Woche zur Hauptniederlassung von Yamaha hier in Makassar gefahren und haben auf verschiedenen Modellen gesessen. Letztendlich haben wir uns für eine Byson und eine Scorpio entschieden. Sicherlich sind die Modelle nicht vergleichbar, mit den beiden, die noch in Münster in der Garage stehen, aber immerhin haben sie einen Motor und sind schwarz. Wir haben uns dann die beiden Motorräder reservieren lassen und Gaby hat den Kollegen vom Fach in der Schule noch mal gefragt, ob das denn die richtige Wahl sei (Fehler 1). Der ist dann am gleichen Tag losgefahren und hat mindestens 20 Händler abgeklappert und mit den Preisen verhandelt. Ihm ist auch nach dem 10. Händler nicht aufgefallen, dass die Preise überall die Gleichen waren.  Nur zwischen 5 und 15 Euro Preisnachlass waren je nach Händler möglich , und das bei nagelneuen Motorrädern. Ach ja, und nen Helm und ne Yamaha Jacke. Er ließ es sich dann auch nicht nehmen, mit uns 5 Yamaha Händler persönlich abzuklappern um uns dort vorzustellen (Fehler 2).

Bei einem Händler war nur ein Modell da, beim anderen beide, aber in anderen Farben. Nach 2 Stunden waren wir so abgenervt, dass wir ihm gesagt haben, dass wir in der Hauptniederlassung kaufen möchten. „Na klar, da komm ich mit“ war die Antwort (Fehler 3). Also wieder ne halbe Stunde im Stau zu unserem Laden des Vertrauens. Er hat dann ein bisschen komisch geguckt, als er mitbekam, dass wir schon vorher einen Rabatt von 20 Euro rausgehandelt hatten. Und 2 Helme. Und die Zulassung. Er ließ es sich aber nicht nehmen, vor allem wichtig zu tun. Hätten wir den mal lieber zu Hause gelassen. Da hätte alles wesentlich schneller geklappt.

Nach weiteren 2 Stunden (Papiere fertig machen) konnten wir endlich als stolze Besitzer von 2 Motorrädern die heiligen Hallen verlassen. Ach ja, natürlich ohne Motorräder, weil die werden geliefert. Heute. Hoffentlich. Mal sehen, insha allah. Und die haben auch nicht wir auf unseren Namen gekauft, sondern die Schulleiterin. Ansonsten hätte das noch mehrere Wochen Papierkrieg bedeutet, weil wir sind ja Ausländer und da muss man, wenn man ein Motorrad kauft erst mal von Pontius nach Pilatus (oder besser Mohamed zu Ahmed) rennen, um die notwendigen Papiere zu bekommen. Wir haben uns für den einfacheren Weg entschieden, weil wir wollen ja dieses Jahr noch fahren und nicht nur angucken ;-).

Modifizierung

Da waren sie endlich da, die Yamaha Byson und die Yamaha Scorpio, und was haben wir als erstes gemacht? Falsch, keine Ausfahrt. Als erstes wurden diverse Aufkleber entfernt, einige überflüssige Teile abgebaut und anderes schwarz überlackiert. Jetzt sehen sie fast wie richtige Motorräder aus. Außerdem durften wir zunächst mit einigen Plastikflaschen bewaffnet zur Tankstelle fahren, denn im Auslieferungszustand waren geschätzte 100ml  Sprit im Tank und wir hatten keine Lust zur Tankstelle zur schieben. Einen Tag später konnten wir dann endlich die erste Ausfahrt in die Berge genießen. Na ja, so richtig genießen erst, als wir uns die ersten 20 km durch PKW- und LKW-Kolonnen gekämpft haben, denn am Wochenende fahren einige Makasser-ianer (oder wie auch immer die Einwohner heißen) in die Berge. Besser gesagt, viele einige. Oder auch sehr viele einige. Also dementsprechend voll ist es am Anfang auf den Straßen. Zumal an den Flüssen in den Bergen Sand und Gestein abgebaut wird und auch viele LKWs unterwegs sind. Aber das kennen wir ja mittlerweile. Und mit dem Motorrad ist das alles halb so wild, man kann halt überholen.

Der einzige Nachteil an unseren Motorrädern zur Zeit ist, dass sie eingefahren werden müssen. Also dürfen wir die ersten 500 km nicht über Tempo 65 fahren. Damit sind wir aber immer noch schneller als 3/4 aller anderen Verkehrsteilnehmer, denn hier sind die Meisten doch eher gemächlich unterwegs. Sehr gemächlich. Man könnte bei manchen auch denken, zu Fuß wären sie schneller.

Das Essen

Kann man einfach zusammenfassen, das Essen in Makassar ist großartig. Man kann hier überall, ob im Restaurant oder an der Straße hervorragend essen. Da wir hier am Meer liegen, gibt es selbstverständlich auch sehr viel Fisch. Der ist immer frisch und superlecker. Gaby hat sogar schon mit den Kollegen Fischkopfsuppe gegessen und war begeistert. Apropos Suppe, die ist, egal in welcher Form (Rindfleisch, Huhn und auch Pferd) sehr zu empfehlen. Immer hausgemacht, gesund und geschmacklich ein Gedicht. Es gibt sehr viele Nudel- und auch natürlich Reisgerichte. Was die Schärfe angeht, muss man sich in der Regel keine Gedanken machen. Aus der Küche kommt das Essen sehr moderat gewürzt. Auf jedem Tisch stehen diverse Fläschchen und Schüsselchen mit Sojasosse, Chilli und anderen Gewürzmischungen, so dass man selber entscheidet, ob mittelscharf, sehr scharf oder auch süß-scharf. Also es ist für jeden was dabei.