Die Hochzeit
Idha hat geheiratet. Idha ist Indonesierin und hat uns die ersten Wochen begleitet um eine Wohnung zu suchen, um uns bei der örtlichen Polizei zu melden und noch vieles mehr. Daraus ist so etwas wie eine Freundschaft entstanden und wir besuchen uns öfter. Vor 1 Woche hat uns Idha nun zu ihrer Hochzeit eingeladen. Nichts großes, nur im kleinen Kreis sagte sie um dann zu bemerken, dass nur 500 Personen daran teilnehmen würden. Unsere Nachfrage, wie viele Leute denn zu einer „normalen“ Hochzeit kämen, war die Antwort: „So um die 1500“. Na dann viel Spaß. Ach ja, Kleiderordnung ist „Casual“, na wenigstens das und nicht weiter verkleiden.
Am 15. Juni war es dann soweit. Pünktlich mittags um 12 Uhr sind wir dann in das Hotel gefahren, wo die Feier stattfand. Erst mal am Eingang Schlange stehen, um sich ins Gästebuch einzutragen, mit Namen, Adresse und Unterschrift, wie bei einem Meeting. Dann rein in den Saal und oh Wunder, man sah sehr viele Menschen im traditionellen Outfit (unten rum meistens so ein Wickelrock, gemustert wie ein Geschirrhandtuch und oben rum ein Batikhemd oder eine Batikbluse). So weit also „casual outfit“. Vom Brautpaar war nichts zu sehen. Also sind wir erst mal ein wenig rumgegangen und standen mir nichts dir nichts im nächsten Saal, wo eine Bühne aufgebaut war. Auf dieser Bühne stand schon ein älteres Ehepaar, welches Glückwünsche entgegennahm. Wir haben uns einfach eingereiht, ohne zu wissen, ob wir immer noch auf der richtigen Feier waren, oder ob hier Onkel Otto seinen 70. Geburtstag feierte. Da muss man eben durch. Glücklicherweise tauchte dann hinter uns das Brautpaar auf, natürlich als wir mitten auf der Bühne standen. Man muss wissen, dass mindestens 3 Videokameras auf uns gerichtet waren, denn selbstverständlich wird alles live in allen Sälen gesendet. Idha konnte man nicht erkennen, denn sie war unter Tonnen von Schminke verborgen und im traditionellen Outfit, außerdem behangen mit Schmuck. Sie hat sich aber riesig gefreut uns zu sehen. Nach den Glückwünschen durften wir an einer „Wahlurne“ vorbei gehen, in der die Geldgeschenke verschwanden. Selbstverständlich war auch die Band (traditionell) die ganze Zeit dabei, ihren Trommeln und Instrumenten irgendwelche (für unsere Ohren) schrägen Töne zu entlocken. Gamelmusik nennt sich das hier.
Danach geht man einfach ans Büffet und haut sich den Bauch voll. Man kann noch länger bleiben, muss man aber nicht. Also waren wir eine Stunde nach Beginn der Veranstaltung fertig und sind wieder gefahren. Muss man halt alles mal mitgemacht haben.
Berubah (oder auf deutsch Veränderung)
Gaby hat an der Schule einen Wettbewerb ausgeschrieben. Da in der Vergangenheit ein großes Problem das Aufräumen und der schlechte Zustand der Werkstätten war, wurde dieser Wettbewerb ins Leben gerufen. Die einzelnen Werkstätten hatten einen Monat Zeit, ihre Räume und den Platz vor den Werkstätten zu verschönern, aufzuräumen und neu zu bemalen. Hierzu wurden Geldpreise ausgesetzt und eine externe Jury eingeladen. Und was soll man sagen? Es geht doch. Fast alle Werkstätten haben mitgemacht und bemerkenswertes auf die Bein gestellt. Es wurde entsorgt, geputzt, gemalert, verschönert, gepflanzt, aufgeräumt. Die Jury war sehr beeindruckt und hatte es nicht leicht, die ersten Plätze zu vergeben. So fiel die Entscheidung auch relativ knapp aus (wen es interessiert: 1. Preis Grafikdepartment, 2. Preis Textildepartment und 3. Preis Keramikdepartment). Alle hoffen natürlich, dass alle auch in Zukunft mit Eifer dabei bleiben, den Campus sauber zu halten. Mal schauen, mit welchem Erfolg. Hier einige Fotos:
Noch was zum Wundern: Unser Kurzbesuch in Jakarta
Wir waren mal eben für 2 Tage in Jakarta. Normalerweise nichts bemerkenswertes. Meetings, Großstadt, Hotel und sonst nichts. Warum es diese Geschichte unbedingt auf die Homepage schafft? Der Rückweg war einzigartig und eine ganz neue Erfahrung für uns.
An Verspätungen haben wir uns ja mittlerweile gewöhnt und so war es nichts neues, dass der Flieger eine Stunde später abhob als geplant. Auch die Landung in Makassar war noch ganz normal. Leider konnte der Flieger nicht direkt am Terminal andocken und wir sollten mit dem Bus fahren. Es war aber, als wir und alle anderen Passagiere ausstiegen noch kein Bus da. Also warten. Einer der anderen Passagiere hatte aber wohl keine Zeit zu warten und lief einfach mal los über das Flugfeld in Richtung Terminal. Der 2. folgte und dann setzte sich fast die ganze Meute in Bewegung, wir natürlich auch hinterher. Die Mitarbeiter des Flughafens haben dann noch halbherzig versucht, das Ganze aufzuhalten, aber vergebens. So sind also ca. 200 Leute über das Flugfeld ins Gebäude spaziert. Unterwegs sah man in viele fragende Gesichter und offene Münder der Flughafenmitarbeiter, aber die dachten wohl, das sei so gewollt. Hier erlebt man doch immer wieder mal was Neues.
Und im nächsten Monat gibts was über Urlaub.