Ende November haben wir von einer Kollegin ein Auto gekauft (hatten wir ja schon erzählt). Um die Umschreibung auf uns und die neuen Kennzeichen hat sich eine Agentur gekümmert. Dort sagte man uns, dass das ganze Prozedere etwa 2 bis maximal 3 Wochen in Anspruch nehmen würde.
Nach einem Monat (kurz vor Weihnachten) haben wir mal vorsichtig nachgefragt, wie der Stand der Dinge ist. Alles bestens, es fehlt nur noch eine Kleinigkeit, ich solle doch schon mal das Auto vorbeibringen, damit man prüfen könne, ob alles korrekt sei. Auf meinen Einwand „aber ich habe doch gar kein Kennzeichen am Wagen“ erwiderte mein Sachbearbeiter „kein Problem, falls du angehalten wirst sagst du nur, du musst zum Zoll, dann macht das nix.“
Gesagt, getan. Ich bin dann morgens um 7 Uhr nach Kigali (ca. 1,5 Stunden) zum Agenten gefahren. Seine Kollegin kam, warf einen Blick auf das Auto und sagte: „Alles OK, ist das richtige Modell, das wars, du kannst wieder nach Hause fahren. Wir sagen Bescheid, wenn du einen Termin beim Zoll und der Zulassungsbehörde hast.“ Also ich musste mich schon ein wenig zusammenreissen, um nicht laut fluchend vom Hof zu fahren. Also wieder 1,5 Stunden nach Muhanga und das Auto wieder in die Ecke stellen. Soweit also 2017.

Im neuen Jahr haben wir nochmals beim Agenten nachgefragt. Die Auskunft dieses Mal: „Das Prozedere hat sich geändert, alles ist anders und neu, aber wir kümmern uns drum.“
2 Wochen später war dann endlich der Termin bei der Zulassungsbehörde. Ich wieder um 7 Uhr nach Kigali (1,5 Stunden) und zum Agenten. Die Auskunft „wir fahren dein Auto in die Warteschlange, du kannst in einer Stunde wiederkommen“ hat mich nicht wirklich überrascht. Also eine Stunde die Zeit totschlagen und dann mit einem Kollegen des Agenten zur Behörde. Wir haben dort gemeinsam ein wenig gewartet (3 Stunden).
Dann endlich tauchte eine Mitarbeiterin der Zulassungsbehörde auf und ging mit uns zum Auto. Fahrertür auf, ein Blick auf die Fahrgestellnummer, und das wars auch schon wieder. „Fertig, du kannst fahren“ war die Auskunft des Agenten „morgen oder Montag kannst du die Kennzeichen abholen.“ Ich muss wohl ziemlich rot geworden sein, denn er meinte noch „Tschuldigung, dass das so lange gedauert hat, die hatten ein meeting.“
Also wieder nach Muhanga, Auto in die Ecke stellen.
Am Freitag kam natürlich kein Anruf, dass die Kennzeichen fertig sind.
Montags wieder mal nachgefragt kam die Auskunft „alles fertig, die Behörde hat nur einen Fehler gemacht und die falsche Jahreszahl (2017 statt 2018) eingetragen. Das müssen wir berichtigen lassen, da brauchen wir nur eine Unterschrift, aber der, der die Unterschrift machen kann, ist im Meeting“. Also wieder nix.
Mittwoch: immer noch meeting
Donnerstag: Feiertag
Freitag: Wochenende
Montag: „Jetzt haben wir die Unterschrift, aber wir haben das Passfoto für den Antrag verloren, kannst du uns ein neues schicken? Es geht auch per Email. Wenn das da ist, ist alles erledigt.“ Haben wir natürlich direkt geschickt. Aber halt immer noch keine Kennzeichen.
Mittwoch: „Die Papiere sind fertig!!“ ENDLICH. Dachten wir. Denn die Papiere sind ja nur ein Teil. Die Kennzeichen waren nicht fertig, weil es gab keine Kennzeichenrohlinge mehr. Die müssen sie jetzt erst besorgen.
Donnerstag: nix
Freitag nachmittag: „Alles da. Ihr könnt die Kennzeichen und die Papiere abholen.“
Also sind wir Samstags morgens nach Kigali und konnten endlich die Papiere und die Kennzeichen in Empfang nehmen. Dazwischen lagen aber gefühlte 100 Telefonate mit dem Agenten und mindestens 20 Besuche in seinem Büro, um immer wieder nachzufragen.
Aus 2 bis 3 Wochen sind fast 10 Wochen geworden, aber wir sind glücklich, dass es überhaupt geklappt hat.
In den letzten Wochen haben wir das Auto ein wenig modifiziert, so dass man auf der Safari bei Regen auch drinnen schlafen kann. Ausserdem haben wir eine Küche.