Umbauten

Umbauten

Der August stand ganz im Zeichen unseres Fahrzeugparks, denn da hat sich einiges getan. Er wird ständig größer, jetzt haben wir 2 Autos und 3 Motorräder. Na ja, mal gucken, wo das noch endet. Hier mal zur Übersicht:

1 Mercedes Cabrio und als Zweitwagen einen Porsche Cayenne
1 KTM 2-Zylinder
1 BMW 1200 GS
1 Harley Davidson

Neeeee, ganz so schlimm ist es noch nicht. Aber zumindest die Zahl stimmt.

Zunächst erzähle ich mal von unserem Jeepney (da haben alle schon sehnsüchtig drauf gewartet). Seit 6 Wochen haben wir einen neuen Wagen. Na ja neu ist geprahlt, er hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und es regnet auch schon mal rein, aber was solls. Geländewagen ist Geländewagen. Wir haben uns gedacht, super, da bauen wir doch direkt die Rücksitze aus und eine Liegefläche rein. Aber was ist, wenn man mal Kollegen mitnehmen muss? Also baut man da mal eben kurzerhand eine Jeepneysitzbank rein, die man aber auch ohne große Probleme wieder rausnehmen kann. Am Wochenende war Regen angesagt und da sind wir direkt zur Tat geschritten. Hier nun einige Fotos, die das ganze belegen:

unser neuer Samurai
Das muss doch passen
Umbau als Jeepney…
…oder als Wohnmobil

 

Nu können wir auf jedem Campingplatz den bisherigen Campingkönig ausstechen und auch für den Mittagsschlaf an Gaby’s Büro ist gesorgt.

 

Das 2. größere Umbauprojekt ist auch endlich abgeschlossen. Nachdem ich nun die XT vom Kollegen Frank (ist abgehauen nach Tansania) übernommen habe und Gaby auf die DR umgestiegen ist, musste die ja umgestaltet werden. Frauen fahren doch nicht mit einer serienmäßigen Suzuki rum. Also: andere Farbe, andere Aufkleber. Das Ergebnis, muss ich allerdings neidlos zugeben, kann sich sehen lassen. Hier der fotografische Beweis:

 

 

Da die Frage immer wieder gestellt wird, was denn der sir (das bin ich) hier so den ganzen Tag macht hier noch ein kleiner Beweis, dass mir nicht langweilig ist:

Beim Zusammenbau der DR stellten wir fest, dass das der Zug der Dekompression nur noch am seidenen Faden hing. Also bin ich mal schnell morgens in die Stadt gefahren um ein neues zu kaufen. Hier das „Protokoll“:

9:30 Uhr: von zu Hause losgefahren

10.00 Uhr: Ankunft beim Chinesischen Händler in downtown. Der hat eigentlich fast alles da. Die Betonung liegt auf fast. Die halbe Belegschaft hat ca. 45 Minuten das ganze Lager auf den Kopf gestellt und was passendes gesucht, aber natürlich nix gefunden. Auf meinen Einwand hin, es könne auch irgend ein anderer Zug sein, der genauso lang ist hat sich das Ganze natürlich nochmal wiederholt. Wie gut, dass einem beim Warten immer direkt ein Stuhl angeboten wird. Also der erste Versuch war nix.

11:15 Uhr: 2. Laden in Downtown, Ergebnis könnt ihr euch vorstellen. Auch beim 3. waren sie zwar alle sehr NETT, aber auch nach langem Suchen war hier keine Spur eines Zuges. Komisch, jedes Fahrrad hat doch Züge? Aber man kann wohl nicht erwarten, dass ein Zug fürs Fahrrad ans Moped gebaut werden kann, weil das hat ja sogar einen Motor und ist viel schwerer. Die sind alle bekloppt hier.

12:00 Uhr: völlig verzweifelt und am Ende meiner mentalen Kräfte habe ich beschlossen einmal quer durch die Stadt (mindestens 1 Stunde hin und eine wieder zurück) zum Händler unseres Vertrauens (selbstverständlich auch Chinese) zu fahren und es da zu versuchen. Aber Halt! 12 Uhr! Lunch break, also kann ich mir die Fahrt sparen, denn vor 2 Uhr läuft da nix. Ohhhhhhhh mann, ich werd wahnsinnig!!!!

12:04 Uhr: nach einer Zigarette am Rande der 6-spurigen Hauptstraße sieht die Welt doch wieder ganz anders aus. Also hab ich gedacht wo ich schon mal hier bin, fahre ich zu Randy, der Schrauber unseres Vertrauens. Vielleicht kann der mir sagen, wo ich noch hinmuss um einen einfachen Zug mit Nippel zu kriegen.

12:06 Uhr: Ankunft bei Randy. Nach „Hallo wie geht’s?“ und „was ist kaputt?“ dann meine alles entscheidende Frage: „Woooooo krieg ich jetzt nen Dekompressionszug?“ Als Antwort erstmal Kopfkratzen. So weit war ich ja auch schon seit 10 Uhr. Dann die Erhellung. „Den kann ich dir wohl machen“ (tosender Applaus vom Autor), „da nehmen wir nen Mofazug und bauen den um. Du brauchst nur einen Schraubnippel (ach, wirklich?), den nennen wir hier security screw (ich wills haben und nicht wissen, wie das sch…ding heißt, Arrrrrggggh). Gesagt hab ich das natürlich nicht, sondern immer nur gelächelt und genickt. Endlich, frohen Mutes, dass ich das ganze noch vor dem Dunkelwerden abschließen könnte, hab ich Randy den Autrag gegeben. „Ich mach das eben fertig, kannst drauf warten, hier setz dich doch auf’n Stuhl (erfahrene Reisende würden spätestens hier helllhörig werden).

12:15 Uhr: Randy kommt aus seiner Schrauberecke. „Wie schon fertig“, „nee, ich muss eben nen Dong losschicken, Nippel zu kaufen, bleib mal einfach sitzen“

12:25 Uhr: dong fährt auf seiner Mofa los (er musste erst noch seinen Haarreifen suchen)

12:40 Uhr: Dong kommt wieder (na endlich), hatte natürlich kein Muster mitgenommen, so dass der Nippel viel zu groß war (da hätte man doch ein Schwein dran aufhängen können)

13:00 Uhr: Nippelkauf 2. Versuch. Jetzt fahren 2 Dongs los (der eine kann fahren, der andere nimmt ein Muster mit)

13:20 Uhr: nach der 3. Zigarette kommt Randy zum 10. Mal aus seiner Ecke und sagt „Just a moment“ (ich könnte ihn würgen) aber da ich mit dem Stuhl mittlerweile verwachsen bin, passiert nichts.

13:30 Uhr: Es geschehen doch noch Wunder. Sie sind wirklich zurückgekommen und haben auch einen Nippel dabei. Und………………er passt!!! Manchmal könnte man die Jungs küssen, wenn die nur nicht immer so ein schwules Parfum benutzen würden. Jetzt aber mal ran. Randy misst, schraubt, feilt, sägt, feilt, sägt, schraubt und fertig ist er der Zug mit „Security Screw“. Nahe des Wahnsinns könnte ich die Jungs umbringen. Aber halt, ich muss ja noch bezahlen. Also, der Nippel 3 Pesos und der Zug? Ach ja, der Preis steht ja auf der Verpackung. Bloß wo ist die Verpackung? Der Dong hinterm Tresen guckt mich mit großen Kuhaugen an und sagt „Sorry der Chef ist nicht da und ohne Verpackung kein Preis“. Also, der ganze Laden muss ran und die Verpackung suchen. Randy kommt aus seiner Ecke „Just a moment“ und bietet mir wieder einen Stuhl an. Wenn ich doch jetzt eine Bombe oder eine abgesägte Schrotflinte hätte, würden wir das Problem schnell in den Griff kriegen.

14:00 Uhr: Verpackung gefunden (oder sich einen Preis ausgedacht, ist mir aber seit ungefähr 2 Stunden auch so was von egal, ich will nur weg), bezahlt und ab nach Haus.

14:30 Uhr: völlig verschwitzt und am Rande des Nervenzusammenbruchs zu Hause angekommen habe ich den Zug eingebaut. Der Nippel hat selbstverständlich…….. fast gepasst, aber mit einigem Feilen und Biegen war alles pefekt.

15:15 Uhr: Duschen und abreagieren

15:45 Uhr: Kaffee trinken

16:30 Uhr: Gaby kommt nach Hause und fragt „und was hast du heute so gemacht oder nur aufm Sofa gelegen?“ So oder ähnlich sehen hier viele Tage aus, denn mal eben schnell was machen, geht gar nicht. Dafür wird einem aber auch nie langweilig.