Claudia, Elke und Kai auf den Philippinen

Claudia, Elke und Kai auf den Philippinen

Endlich: Am 5. Februar haben uns Claudia, Elke und Kai besucht. Als wir sie vom Flughafen abholen konnten, war die Wiedersehensfreude riesengroß.

 

Zugegeben, ein bisschen gefreut haben wir uns auch auf die Sachen, die die drei mitgebracht haben. Claudia hatte (schlau wie sie ist) Campinggepäck angemeldet. Das bedeutet, Mitbringsel ohne Ende. Moppedersatzteile, Bücher, Gummibärchen, Backgammon, Vollkornbrot… und vieles mehr.

In den ersten Tagen haben wir den dreien einiges von Cebu gezeigt. Das volle Touristenprogramm mit allen Sehenswürdigkeiten (da hatten wir mal 2 Stunden richtig was zu tun).

 

 

Danach sind wir dann direkt mit dem Kontrastprogramm gestartet: Rein in die Mall und einkaufen. Na ja, es war ja erst der 2. Tag, da haben sich die 3 noch zurückgehalten, aber beim Besuch am Tag vor der Abreise wurde geshoppt, was das Zeug hält.

 

Abends wurde dann viel gequatscht, denn es gab ja viel aufzuholen und auch das ein oder andere Bier ist draufgegangen (der Sari Sari Store, an dem wir immer unser Bier kaufen hat mal gleich den Jahresumsatz verdoppelt).

Nachdem wir also Cebu City abgehakt hatten, haben wir uns aufgemacht, das Land zu erkunden. 

 

 

Die erste Station war die Nachbarinsel Negros. Dort ging es endlich ans Meer. Da unser Auto mit 5 Leuten schon fast überladen war, hieß es kleines Gepäck mitnehmen.  Also nur das Nötigste eingepackt und los. Zunächst mal quer über die Insel Cebu bis in den Süden und dann rüber nach Negros.

Nach ca. 4 Stunden Fahrt konnten wir dann  unsere eingeschlafenen Beine auf der Fähre ausstrecken. Weiter über Dumaguete nach Malatapay ins Resort, wo wie ein paar Tage geblieben sind.

 

Tja was soll ich über diese Tage berichten. Im Nachhinein betrachtet gab es hier die mit Abstand besten Cocktails (nur frische Früchte, und das zu einem sehr günstigen Preis). Auch das Essen war Spitze. Selbst Kai hat richtig zugeschlagen.  Der einzige Wermutstropfen: Claudia hat morgens beim Verspeisen einer frischen Kokosnuss ein wenig zu tief in der Schale rumgegraben. Das Gesicht hätte man sehen sollen (das Foto gibt nur einen kleinen, sehr kleinen Eindruck von Claudia’s Gesicht).

 

 

Ansonsten haben wir erst mal die Füße (und auch den Rest) ins Wasser gehalten und die Ruhe genossen. 

Am 2. Tag sind wir auf Safari gegangen. Endlich die ersten Wasserbüffel für Claudia.  Sie ist todesmutig mit voller Ausrüstung (Kamera, Shorts und Tropenhut) auf den Büffel los und hat Fotos gemacht. Zugegeben: Der Büffel war angebunden, aber so dick war der Strick nu auch nicht.

 

Nach 3 Tagen Ausspannen gings dann weiter über den Süden von Negros nach Sipalay  zum Schnorcheln.

Die letzten Kilometer vor Sipalay waren dann mal wieder eine Herausforderung für unseren kleinen Wagen, denn auf der rough road mit 5 Leuten an Bord kann das schon mal eng werden mit der Bodenfreiheit.

Gewohnt haben wir wirklich luxuriös im Naatasan Resort.  Schön am Hang gelegen mit Blick über den gesamten Strand von Sipalay. Tagsüber hieß es also Schnorcheln, was das Zeug hält und abends Bilderbuchsonnenuntergänge angucken. Der Wahlspruch nach einigen Tagen: „Schon wieder so ein schnulziger, triefender Sonnenuntergang“,  „Meine Linse platzt gleich“ oder auch „Boah, ich kanns nicht mehr sehen, so viel Schmalz, lass uns lieber Bier trinken“.

Tja das sind schon entbehrungsreiche Tage gewesen.

 

Nachdem wir nach 4 Tagen das ganze nu nicht mehr sehen konnten, sind wir quer über Negros nach Dumaguete gefahren um die Fähre nach Siquior zu nehmen. Der Trip nach Siquior fing zunächst mit einem Problem an: Wohin mit dem Auto? Mitnehmen konnten wir den Wagen nicht, also mal im Hafen fragen, ob wir irgendwo parken können. „No, mam, sorry, but not possible“ hörte Gaby beim Hafenmeister, bei der Polizei, im Hafenbüro… Also noch mal nach Dumaguete rein und bei einigen Hotels nachfragen. Aber auch das stellte sich als schwierig heraus. Wenn überhaupt sollte sie den Schlüssel da lassen und der Angestellte würde den Wagen abends mit nach Hause nehmen. Tja, ob das zu empfehlen ist? Nach einiger Zeit haben wir dann einen Platz fürs Auto gefunden und konnten endlich auf die Schnellfähre.  

 

Angekommen im Resort ging es dann weiter mit den kitschigen Sonnenuntergängen. Man konnte es wirklich nicht mehr sehen. Am 2. Tag sind wir dann einige Kilometer unterwegs gewesen und zu einem Strand gefahren, wo, nach Kollegenmeinung das „ultimative“  Schnorchelgebiet sei. Also, das mussten wir doch sehen und tatsächlich war hier alles vertreten, was toll im Wasser aussieht. Viele, viele Fische (Clownfische, Trompeterfische…….) und wunderschöne Korallen gabs dort zu sehen. Man wusste gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte. Kai und Elke hatten sich extra eine Unterwasserkamera gekauft. Mal schauen, ob die Fotos was geworden sind, denn Elke hatte die ersten 2 Tage keine Kontaktlinsen „drin“. Also wohl eher auf Verdacht auf den Auslöser drücken. 

Einen Tag später haben wir uns dann Mopeds geliehen und sind einmal um die ganze Insel gefahren. Bei Übergabe der Maschinen haben wir dann noch gefragt, was wir denn tanken sollen. „Grün“ war die Antwort. „Hä“ dachte ich mir so, aber es stimmte wirklich. In Ermangelung an Tankstellen konnte man an vielen Sari Sari Stores Benzin kaufen, welches in Colaflaschen abgefüllt war. Grün entspricht Super-Bleifrei, so schlau bin ich jetzt auch.

Am nächsten Morgen wurden wir dann von den 3 Verrückten überrascht. Ich hab schon so ein komisches Gefühl gehabt, als Elke mitten in der Nacht nach draussen verschwunden ist. Als wir aufstanden und unser Haus verlassen wollten, war ein Herz im Sand aufgemalt mit Blumen und Muscheln verziert. Unser erster Hochzeitstag!! Auch der Frühstückstisch sah entsprechend aus. Gaby war richtig begeistert, wie man auf dem Foto vielleicht erahnen kann. Aber Spass hatten wir trotzdem. 

Am letzten Abend hatten wir beschlossen, wir essen auswärts. Das Essen im Resort war solala, und wir hatten den Tip einige Kilometer weiter gibt’s tolles Essen. Wir dachten, da nehmen wir uns halt ein Trycycle und fahren abends dahin. Gelernt haben wir an diesem Abend, dass nach Einbruch der Dunkelheit nix mehr fährt. Mit Mühe konnten wir ein Trycycle anhalten. 100 Pesos haben wir dem Fahrer geboten, wenn er uns hin und in 2 Stunden wieder zurückfährt. Dieser arme Mann ist ungefähr 3 Minuten haareraufend um sein Moped gelaufen und hat überlegt. Die Antwort hat uns dann doch überrascht: „Nein, kann ich leider nicht machen. Ich hab Hunger und will nach Hause.“ Sprachs und verschwand. Wir sind dann mit dem Jeepney des Hotels für 300 Pesos hingefahren und das Essen war auch wirklich lecker. 

Schön war noch eine Geschichte der besonderen Art. Claudia war seit einigen Tagen eine Frau aufgefallen. „Die sieht ja original aus wie Doris Day, die muss ich mal irgendwie fotografieren“ sagte sie. Leider hatte sich das bis zum Abreisetag nicht ergeben ohne dass es auffiel. Zufälligerweise sind Doris und ihr Mann am gleichen Tag abgereist wie wir, zufällig auch zur gleichen Zeit und noch zufälliger sass Claudia direkt neben Doris im Jeepney. So viele Zufälle, ob das nicht ein bisschen gewollt ist? Da hatte ich wenigstens Zeit zufällig ein Foto von Claudia zu machen mit zufällig „Doris Day“ mit drauf. Es sieht allerdings auf dem Foto so aus, als wenn „Doris“ gerade denkt „mh, die kennste doch irgendwo her, ist das nicht ne Schauspielerin?“

Die Rückfahrt mit der Fähre gestaltete sich dann nicht mehr ganz so schön, denn es war einige Meter Seegang und auf dem Boot (geschlossenes Schnellboot, Gaby würde Sarg dazu sagen) war Riesenstimmung. Na ja, Einzelheiten erspare ich Euch lieber. Nur soviel: Bei uns ist alles drin geblieben.

 

Wir hatten uns im Vorfeld auf Bohol das „Nuts Huts“ als Unterkunft ausgesucht. Ein Resort, welches nicht am Meer sondern mitten im (Ur-)Wald am Loboc-River liegt. Kai hatte im Internet recherchiert, dass durch die Ritzen in den Hütten schon mal „Tiere des Dschungels“ reinkommen können und war daher nicht so ganz sicher, ob er es länger als eine Nacht aushält. Um eines vorwegzunehmen, er hat es länger ausgehalten.

Mit der Fähre von Cebu sind wir auf Bohol angekommen und wurden sofort von „Touristenjägern“ umringt, die uns Fahrzeuge anbieten wollten. Für die Fahrt wurden zunächst 1000 Pesos, dann 800 Pesos, dann 500 Pesos und schließlich 300 Pesos verlangt. Hier haben wir zugeschlagen, obwohl die Fahrt im Trycycle etwas länger dauern würde. 5 Leute im Trycycle sind eigentlich kein Problem auf den meisten Inseln, denn diese Mopeds mit Beiwagen sind groß. Aber leider nicht auf Bohol. Drei Leute wäre so gerade gegangen, aber Fünf? Beim besten Willen nicht. Also haben wir dann doch einen Kleinbus gemietet und sind etwa 50 km bis zum Fluss gefahren. Dann hieß es umsteigen in ein Boot, den Fluss hinauf und ins Resort.

 Was soll ich sagen: Traumhaft schön. Mal nicht am Meer mit kitschigen Sonnenuntergängen. Es kam so was auf wie Urwaldfeeling mit anderen Geräuschen. Überall im Resort Hängematten, eine Sauna, supergutes Essen und Bier (sowie alles andere) gabs nur bis 22.00 Uhr, danach Ruhe. Wie sich herausstellte, war die Freude leider nur kurz. Morgens um 5 fingen auch hier im Busch die Hähne an zu krähen.

Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug gemacht. Zunächst mit einem Boot über den Fluss, zu Fuß am Fluss entlang bis zum Ort (ca. 45 Minuten)und dann mit dem Bus nach Corelia zum Reservat für Tarsier (Halbaffen). 

 Was wir leider nicht bedacht hatten war, dass mit uns eine Gruppe Koreaner das Reservat besichtigt hat. Also nix mit Ruhe (der Führer hatte uns darauf hingewiesen, dass die Tarsier nachtaktiv sind und tagsüber schlafen). Dafür Geschnatter und Kameras, die piepten und schnarrten. Außerdem wurde selbstverständlich aus 20 cm ein Foto mit Blitz geschossen.Abends haben wir dann festgestellt, dass es schon einen Grund hat, dass die Bar um 10 Uhr schließt. Die Coktails waren so gut gemischt, dass ich nach dem 3. Rum-Coke aus der Hängematte rausmusste, weil mir sonst schlecht geworden wäre. Elke hat sich dann reingesetzt. Das Ergebnis kann man auf dem Foto sehen. Sie hat dann gar nicht mehr aufgehört zu kichern. Auch Gaby, Claudia und Kai gings richtig gut.

Am nächsten Tag sind wir dann wieder zurück nach Cebu. Leider hatten wir keine Zeit noch mehr von den Inseln zu besuchen da die 3 Wochen schon fasst rum waren.

Tja, nun war es leider so weit. Die drei mussten uns wieder verlassen. Vom eigentlichen Abschied ist gar nicht so viel zu berichten. Claudia hat Mangos mit in ihr Gepäck geschmuggelt (ist gut gegangen) und auch wohl einige Zigaretten zuviel eingepackt (auch das ging gut). Am Flughafen haben wir uns dann schweren Herzens schnell verabschiedet um es nicht noch schwerer zu machen.  

Die nächsten Tage im jetzt wieder leeren Haus waren nicht so einfach, denn in den letzten Monaten haben wir unsere Freunde schon sehr vermisst. Aber Claudia schaut schon wieder nach Flügen um  zurückzukommen.  

Wir haben uns auf jeden Fall tierisch gefreut, dass die drei da waren und sagen noch mal Danke, Danke, Danke, dass ihr euren Urlaub „geopfert“ habt um uns zu besuchen. Ich hoffe, auch euch hat es so viel bedeutet wie uns.

Zum Schluss noch der Spruch des Urlaubs: Auf unserer Tour sind wir häufig vollbesetzten Überlandbussen begegnet. Die fahren mit einem Affenzahn durch die Landschaft und Dörfer, überholen, wo man eigentlich nicht überholen kann und fahren sehr rücksichtslos. Der Kommentar von Kai dazu: „Wer hat eigentlich so kleinen Menschen erlaubt, so große Busse zu fahren?“