Die letzten Monate ist nicht so viel passiert, als dass es sich so richtig lohnt, erwähnt zu werden. Auch hier ist ähnlich wie in Deutschland oder sonst wo in der Welt Alltag und alles geht seinen Trott. Aber trotzdem gibt es immer wieder was zum Schmunzeln.
Wieder mal Flores
Mitte Oktober waren wir wieder mal für ein verlängertes Wochenende auf Flores, die südliche Nachbarinsel. Eine Stunde Flug und der Strand wartet auf uns. Das Resort war nett, das Essen auch (na ja, einigermaßen) und wir haben die Sonne genossen. Aber jeder Kurzurlaub ist mal zu Ende und so sind wir am Dienstag morgen (langes Wochenende, es war Feiertag) mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Der Flughafen auf Flores ist ein recht kleiner Flughafen und zum Glück nicht ganz so überlaufen. Als wir ankamen war also recht wenig los um nicht zu sagen gähnende Leere. Also mussten wir zum Einchecken auch nicht lange warten sondern konnten direkt an den Schalter. Der nette Herr auf der anderen Seite hat uns allerdings nur mit großen Augen angeguckt und irgendwas gefaselt, dass entweder das Flugzeug oder der Pilot krank sei (wir haben es zumindest so verstanden) und heute kein Flieger gehen würde. Wir sollten einfach morgen um die gleiche Zeit wiederkommen. Alle Kosten wie Taxi, Hotel usw. werden von der Fluggesellschaft getragen. Was soll man da machen? Richtig, nix. Also wieder rein ins Taxi ab ans Meer, an der Schule anrufen, dass das mit dem Arbeiten morgen schwierig wird und den zusätzlichen Tag genießen. Etwas problematisch wurde es dann allerdings, als wir am nächsten Tag im Büro der Fluggesellschaft standen und unser Geld für das Hotel erstattet bekommen wollten. Nachdem wir unser Anliegen vorgetragen hatten, ernteten wir erst mal wieder ungläubige Blicke. „Wie, ihr habt das Hotel bezahlt, das macht doch normalerweise die Fluggesellschaft und wir haben gar kein Bargeld hier. Da müssen wir erst auf den Supervisor warten.“ Also haben wir gewartet, wir waren ja zum Glück etwas zu früh am Flughafen. Nach einer Stunde wurden wir dann etwas nervös, weil es tat sich immer noch nichts. Lange Rede kurzer Sinn, wir haben unser Geld ca. 3 Minuten vor dem Abflug bekommen, nur mit einer handgeschriebenen Quittung vom Hotel und mit einem Kartoffelstempel versehen. Auch alle Biere und Alkoholika wurden bezahlt. Hätten wir das vorher gewusst… 😉
Falsch abgebogen
Wir wollten mal schnell in die Stadt fahren, zur Mall um Minze einzukaufen. Minze brauchen wir neuerdings manchmal, denn wir haben Cocktails für uns entdeckt. Aber zurück zum Thema. Minzblätter gibt es in der ganzen Stadt nur in einem bestimmten Supermarkt. Also schnell mal rein ins Auto und ab zur Mall. Blöd nur, wenn die Mall auf der anderen Straßenseite liegt und man, wenn man nicht einen Kilometer Umweg in Kauf nehmen möchte, an einer Kreuzung verbotenerweise rechts abbiegen muss. Haben wir natürlich getan aber leider übersehen, dass 20 Meter weiter ein Polizeiposten ist.
Prompt wurden wir von einem netten Polizisten angehalten. Zunächst mal hat er sehr erstaunt geguckt, dass hinterm Steuer Ausländer saßen. Autopapiere hatten wir zum Glück dabei und wir haben uns auch schon ausgemalt, mit welcher Begründung wir eine kleine „Bearbeitungsgebühr“, natürlich ohne Quittung zahlen müssten.
Der nette Polizist verschwand dann zunächst mit den Papieren im Polizeipostenhäuschen um dann nach gefühlten 5 Minuten uns aufzufordern, doch mal auszusteigen und ihm zu folgen. Drinnen im Polizeipostenhäuschen wurden wir dann höflich aufgefordert Platz zu nehmen. Die Autopapiere wurden zunächst von allen Seiten (Vorder- und Rückseite, richtig rum und auf dem Kopf) begutachtet. Dann fragte man „sprecht ihr indonesisch?“ Die Antwort war selbstverständlich „Nein, leider nicht, nur ganz, ganz wenig“. So hat man uns mit Händen und Füßen klar verdeutlicht, was wir falsch gemacht haben. Die Antwort unter Zuhilfenahme unserer Hände und Füße sollte bedeuten „Sorry, haben wir leider nicht gesehen, kommt auch nicht wieder vor.“
Nachdem wir unseren deutschen Führerschein, der natürlich auch ein deutscher internationaler ist;-) vorgezeigt haben, durften wir uns noch weitere 10 Minuten mit den netten Leuten von der Verkehrspolizei unterhalten (wo kommt ihr her, wo wohnt ihr, habt ihr Kinder, wie lange seid ihr schon hier, wo arbeitet ihr, wie findet ihr Makassar…), das üblich halt, was man hier überall gefragt wird. Dann gab man uns die Papiere zurück mit den Worten „Das nächste Mal bitte aufpassen, hier darf man nicht abbiegen“ und wir durften weiterfahren, selbstverständlich ohne Knöllchen oder Bearbeitungsgebühr. Also gibt es auch hier nette Polizisten. Vielleicht auch nur, weil sie nicht so richtig wussten, was sie mit den Ausländern anfangen sollten.
Bier
Wir haben vor einigen Tagen einen Deutschen kennengelernt, der schon länger hier in Makassar lebt. Er hat uns einen Tip gegeben, wo man etwas günstiger als im Supermarkt Bier einkaufen kann. Nämlich direkt beim Großhändler, der die ganze Insel beliefert, und der hat zufälligerweise seinen Sitz in Makassar. Wenn man Großhändler hört, denkt man an einen Firmensitz zumindest mit Schild am Tor. Aber weit gefehlt. Nachdem wir mindestens eine halbe Stunde die Straße, wo der Laden sein sollte, erfolglos abgesucht hatten, fiel uns eine Mauer mit einem großen grauen Tor ins Auge. Also haben wir einfach da mal versucht, und wie der Zufall will, wir waren genau richtig. Hinterm Tor ist ein großer Platz mit großen LKWs, die gerade mit Hunderten von Bierkisten beladen wurden. Also nichts wie rein. Man geht in ein Büro, wo Dutzende von Angestellten Bestellungen verarbeiten und fragt sich durch. Und es gibt auch nicht nur Bier, sondern alles. Wein, Rum, Gin, Wodka und so weiter und so weiter. Wenn man etwas kaufen möchte, bekommt man einen Katalog in die Hand gedrückt und kann auswählen. Andere Länder, andere Sitten halt.
Die Fledermaus
Bislang wussten wir gar nicht, wie hübsch Fledermäuse sind. Nun wissen wir es, und das kam so: Eines Morgens lag bei uns im Garten eine kleine Fledermaus. Ihr Navigationssystem hatte wohl versagt und sie war vor unsere Scheibe gedonnert. Dabei hatte sie sich verletzt und konnte oder wollte nicht mehr fliegen. Wir haben sie dann vorsichtig vom Boden aufgehoben (selbstverständlich nicht angefasst) und an den Baum gehängt um zu schauen was passiert. Passiert ist natürlich …nix. Sie hing da so vor sich hin und hat gepennt. Und gepennt. Irgendwann dachten wir, vielleicht hat sie Hunger und haben ihr eine von unseren Beeren aus dem Beerenbaum gegeben (den Namen des Baumes habe ich wieder vergessen habe, das war irgendwas wie Igittbaum oder so und die Indonesier finden die Beeren sehr lecker). Auch die Fledermaus war von den Beeren sehr angetan und hat erst mal 4 oder 5 davon verputzt um danach wieder …zu pennen. Am nächsten Morgen war sie weg, entweder geflogen oder gefressen, keiner weiß es. Aber nun wir haben gelernt, dass Fledermäuse sehr hübsche Tiere sind.
Zur Weihnachtszeit
Da ja bekanntlich jetzt Weihnachten mit Riesenschritten auf die Menschheit losgelassen wird, gibt es zu diesem Thema auch etwas von uns:
- Die Wettervorhersage in Makassar für Dezember (Gefrierender Regen bei 25 Grad)
- Wasser mit Döner Kebab Geschmack?
- Auch wenn es so aussieht, das sind keine Bockwurstbonbons
Wir wünschen Euch allen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit. Trinkt doch bitte einen Glühwein für uns mit.