August 2013
Im Juli hatten wir endlich Besuch aus Deutschland und im August sind wir vor den Ende-vom-Ramadan-Feierlichkeiten geflüchtet. So kann man in Kurzform die letzten Wochen beschreiben. Aber jetzt mal der Reihe nach.
Besuch aus Deutschland
Anfang Juli kam endlich Tim aus Deutschland um uns zu besuchen und viele Sachen mitzubringen. Wir freuen uns täglich über Wurst und Gummi-bärchen (die nächsten Monate sind gerettet) und natürlich auch über die neue Kamera, nachdem das alte Modell unreparierbar in die Tonne gewandert ist.
Nach einigen Tagen Wohlfühlprogramm in Makassar und Bira sind wir nach Manado (Nordsulawesi) geflogen und von dort weiter mit dem Auto 2 Stunden nach Pulisan, wo wir in einem Resort am A… der Welt 10 Tage verbracht haben. Leider ist ja Hauptsaison und man muss hier alles vorbuchen, ansonsten kann es schwierig werden, was Nettes für die Nacht zu finden.
Wir haben einige sehr schöne Ausflüge mit dem Boot zu verschiedenen Schnorchelgebieten gemacht und es hat sich wirklich gelohnt. Bunte Unterwasserwelt, wohin man schaut. Außerdem haben wir ein Floß gebaut. Es liegt ja hier so viel Bambus am Strand rum, dass sich das wirklich angeboten hat. Nach 2 Stunden Knoten knüpfen und Bambus sammeln war es dann endlich soweit und das Floß konnte in See stechen. Wie man auf dem Foto sehen kann, hat es wirklich funktioniert. Zwar nur für eine halbe Stunde, dann waren schon die ersten Reparaturarbeiten fällig, aber immerhin.
Ach ja, zwei Dinge, die hier noch bemerkenswert waren: Tim hatte in seiner Hütte eine Mitbewohnerin. Ich glaube, dass war die größte Spinne, die wir jemals gesehen haben.
Die andere Besonderheit waren die Kartoffeln beim Abendessen. Tim hat sich sehr gefreut, als es nach 5 Tagen Reis zum Fisch endlich mal wieder Kartoffeln gab. Er hat dann auch reichlich zugelangt. Sein Kommentar: „BUÄÄÄÄÄÄH, die sind ja süß“. Tja, die optischen Unterschiede zwischen normalen und Süßkartoffeln sind schon nicht sehr groß.
Zurück in Makassar haben wir noch den alten Pinisihafen besucht. Pinisis sind traditionell ohne Nägel und Schrauben hergestellte Holzschiffe (bis zu 30 m Länge und bis zu 350 Tonnen Ladekapazität). Da dieser Hafen eine der Hauptattraktionen in Makassar ist, haben wir uns gedacht, der ist bestimmt leicht zu finden und in der Nähe des normalen Hafens. Aber wohl weit gefehlt. Nach 1 Stunde Fußmarsch und langem Suchen, haben wir es aufgegeben und sind zurück zum Auto und sind die Gegend abgefahren auf der Suche nach dem Hafen. Mehr durch Zufall hatten wir ihn dann endlich gefunden. Und natürlich zahlen Touristen Eintritt. Aber es hat sich doch gelohnt.







Flores
Zum Ende des Ramadan hatten wir uns was überlegt. Es war eine Woche schulfrei und wir wollten auf keinen Fall die Feierlichkeiten in Makassar mitmachen. Also sind wir auf die südliche Nachbarinsel Flores geflogen, um einige Tage auszuspannen. Hier muss man sich nur die Fotos anschauen. Das Entspannen ist auf jeden Fall gelungen.
Bemerkenswert war hier folgende Geschichte: Wir hatten wieder mal das Hotel vorgebucht, weil es ist ja Hauptsaison. Nach 2 Tagen mussten wir das Zimmer tauschen, weil unseres reserviert war. Zum Service gehörte Wasserkocher, Tassen und löslichen Kaffee im Zimmer. Im neuen Zimmer hatte man von diesem Service aber wohl noch nichts gehört. Wir haben dann an der Rezeption nachgefragt, ob es unter Umständen vielleicht möglich sei, auch im neuen Zimmer Wasserkocher, Tassen und Kaffee zu bekommen. Die Antwort war „Selbstverständlich, wir sagen dem Zimmerservice Bescheid“. Es passierte … nix. Am nächsten Tag dasselbe Spiel. Es passierte wieder …nix. Am 3. Tag haben wir uns dann mit der Rezeptionsfachkraft darauf geeinigt, dass wir morgens um 7 Uhr eine Thermoskanne mit heißem Wasser und Kaffee erhalten. Und es passierte… folgendes: Am nächsten Morgen klopfte es um 6.10 Uhr nachhaltig an der Tür. Ich hab mich aus dem Bett geschält und nicht schlecht gestaunt. Es stand jemand vor der Tür mit… nein, keine Thermoskanne sondern 1 Wasserkocher, 2 Tassen, 2 Löffeln und …Tee. Keinen Kaffee! Wir waren kurz vorm Wahnsinn, haben aber kurz überlegt und sind dann zum Kiosk gelaufen und haben Kaffee gekauft. Wenn man nicht alles selber macht.






Und dann war da noch…
Die Geschichte an der Schule. Es geht sich um folgendes: Gaby hat in den letzten Wochen und Monaten daran gearbeitet, eine Abteilung „Wartung und Reparatur“ aufzubauen. Das ist auch bislang sehr gut gelungen. Eine Werkstatt wurde aufgebaut, einige Wartungs- und Reparaturfachkräfte wurden zu Schulung nach Jogjakarta geschickt und es wurde eine Vorgehensweise bei Reparaturanforderungen im Kollegium besprochen und verabschiedet. Also an sich eine sehr durchdachte und gelungene Sache. Bis auf letzte Woche, da kam der Chef der Abteilung wutentbrannt und kopfschüttelnd zu Gaby. Die Fachlehrer der Autoabteilung (also so was wie Automechanikermeister) hatten ihm eine Reparatur-anforderung eingereicht mit der Bitte, den zu Schulungszwecken vorhandenen Automotor zu reparieren, weil dieser defekt sei. Soweit zu Fachlehrern. Eigentlich sollten sie so etwas wie Motor reparieren selber können, denn dafür sind sie ja Fachlehrer.