Der Mai hat wieder Besuch für uns mitgebracht. Martin (unser Stammkneipenwirt aus Münster) und Olli (der Koch) haben uns Anfang Mai für 2 Wochen besucht.
Wir sind mit unserem kleinen Auto zum Flughafen gefahren um die beiden abzuholen. Als sie dann aus dem Gebäude kamen, war die Überraschung groß, denn wir dachten, trotz Tauchgepäck muss man ja nicht so viel mitnehmen. 1 riesige Tauchtasche, 1 genauso großer Koffer und 3 Rucksäcke lagen auf dem Gepäckwagen. Mit viel Mühe haben wir dann alles verladen. Zu Hause angekommen konnten wir dann sehen, warum die beiden so viel dabei hatten. Hier nur ein Auszug: mindestens 10 Bücher, etliche Päckchen Trockenhefe und Trockensauerteig (zum Brotbacken), Salami, Schinken… und…….zwei 5-Literfässchen Warsteiner!!!
Am 2. Tag haben Martin und Olli gleich die Gegensätze der Stadt kennen gelernt. Erst zum Geld tauschen in die schicke Mall und danach nach Downtown auf den Carbonmarket. Abends dann philippinisch Essen im „Golden Cowrie“, eines der besten einheimischen Restaurants der Stadt. Kommentar der beiden: „Boah, lecker diese ganzen Sachen“. Erst nach ungefähr einer Woche stellte sich bei den beiden der „Reisstopp“ ein.
Nachdem nun Cebu City an einem Tag erstmal abgehakt war, sind wir aufgebrochen Richtung Sipalay auf Negros, damit unsere Taucher nun endlich auf ihre Kosten kommen. Martin hat ja, wie wir unterwegs erfahren haben, schon alles gesehen. Also waren wir schon etwas skeptisch , ob die Philippinen „taucherisch“ein Highlight für die beiden werden würden. Aber ich glaube, wir haben uns umsonst Sorgen gemacht. Nach jedem Tauchgang, den die beiden gemacht haben, erzählte Martin, wie „super“ alles sei und Olli hat (da er noch nicht so große Erfahrung hat) nur gestrahlt. Der arme Olli musste ja auch alles mitmachen, was das Taucherherz höher schlagen lässt: early-morning-dive, Nachttauchgang, Strömungstauchen… Da war er abends meistens nach 2 Bier so gegen halb neun im Bett. Martin ging es aber auch nicht viel besser. Beweis? Hier ist er :
Besonders schön war am 2. Abend ein Ausflug mit dem Boot vom Resort nach Sipalay. Wir haben uns von 3 Fischerjungs gegen 6 Uhr abends ins Dorf bringen lassen. Prompt haben wir Stefan und Stefan (2 Kollegen von Gaby) getroffen und ein paar Bierchen zusammen getrunken. Um 10 Uhr ging es dann wieder über das Meer zurück. Das Boot (inklusive Besatzung) hatte die ganze Zeit am Strand gewartet. Auch die Positionslichter waren gesetzt: ein Feuerzeug mit eingebauter LED-Leuchte hing am Mast. Auch wurde dieses Feuerzeug unterwegs benutzt, um den Weg zu beleuchten. Es war Ebbe und einige Felsen ragten aus dem Meer. Verdammt schön, wenn man im Boot sitzt, über sich einen überwältigen Sternenhimmel, über den Bergen Gewitterblitze, unter sich Tausende von leuchtenden Algen und das Boot nur beleuchtet mit einer Feuerzeugtaschenlampe.
Nach 4 Tagen zusammen gab es dann ein neues Motto: Martin und Olli allein in Sipalay. Gaby musste arbeiten und wir sind zurück nach Cebu, allerdings nicht ohne einen Treffpunkt direkt für Freitag abend auszumachen um gemeinsam nach Apo-Island rüber zu fahren. Eines der schönsten Schnorchel- und Tauchgebiete der Visayas wartete schließlich auf uns.
Also sind wir am Freitag Mittag losgefahren nach Malatapay auf Negros und haben die Jungs abends getroffen. Die beiden sind von Sipalay mit dem Bus um den Südzipfel der Insel gefahren und hatten viel Spaß unterwegs.
Nachdem Martin und Olli abends im Malatapay-resort prowns genossen haben (Claudia weiß, wovon wir reden) ging es am Samstag morgen dann rüber nach Apo-Island. Von diesem Aufenthalt kann man eigentlich nicht viel berichten außer Suuuupertauchen und Schnorcheln (!), morgens Aufwachen ohne Hähne und Hunde (!!!) und abends einem wieder mal blöden Bilderbuchsonnenuntergang über Negros.
Zurück in Cebu City stand natürlich noch der übliche Shoppingwahn an. Ich bin einen ganzen Tag mit Martin und Olli einkaufen gewesen. Morgens um zehn Uhr pünktlich zur Malleröffnung und ab in den 3. Stock und sich dann von oben nach unten systematisch durcharbeiten. Nachdem schon verschiedene Hosen und T-Shirts im Einkaufskorb lagen, wollte Martin ein paar offene Schuhe kaufen. Der Verkäufer, der ihn betreut hat, wird sich wohl noch in einigen Jahren an den großen, langhaarigen und -nasigen Ausländer erinnern. Man muss wissen, es steht immer ein Paar Schuhe im Regal und der Verkäufer muss, wenn eine andere Größe gewünscht wird, immer durch den halben Laden ins Lager und nachschauen, ob denn auch Größe 12 da ist. Hierbei hat er wohl so einige Kilometer zurückgelegt, weil Martin sich mindestens 20 Paar hat bringen lassen, aber immer schön einzeln. Irgendwann hat er mich dann gefragt, ob wir Touristen seien. Auf meine Antwort „ja, die beiden fliegen morgen wieder“ hat er ziemlich erleichtert geschaut. Gekauft hat Martin selbstverständlich auch ein paar Schuhe, aber in einem anderen Laden.
Am letzten Tag haben unsere Helden für uns Brot gebacken und à la carte gekocht. Es gab Stammessen (Schweinefleisch süß-pikant, Bratkartoffeln, Salat und Warsteiner, die Litfassgäste werden es kennen). Nach fast 2 Wochen philippinischem Essen mit Reis (die beiden fanden das wirklich alles lecker, kann ich gar nicht verstehen) war das schon ein Gaumenschmaus.
Abends um 11 mussten wir unsere Gäste leider in Richtung Heimat entlassen. Anne hat (glaub ich) schon sehnsüchtig auf Martin gewartet.
Jetzt können die nächsten kommen.
Es sind noch Termine frei. Traut Euch!!